Tim Falkenhagen

Teams mit Positive Leadership und PERMA erfolgreich Führen

Was macht Menschen glücklich? Was brauchen Menschen um aufzublühen? Dazu gibt es einige Strategien und Forschungsergebnisse aus der Psychologie. Strengths.partners arbeiten schwerpunktmäßig mit der durch Prof. Martin Seligman maßgeblich geprägten PERMA-Formel. Uns begeistert an der Positiven Psychologie, neben dem auf Stärken basierenden Führungsstil, die aussagekräftige, wissenschaftliche Fundierung.

PERMA gehört inzwischen zu einem der am besten evaluierten Konzepte zum Thema Glück und Zufriedenheit. Seine Wirksamkeit ist inzwischen in verschiedensten Bereichen belegt. Vor allem für den Kontext Arbeit und Mitarbeiterführung gibt es aufschlussreiche und überzeugende Ergebnisse.„Positive Leadership“ – Ein auf den ersten Blick recht unspezifischer Begriff macht zurzeit die Runde und gewinnt dabei immer mehr an Aufmerksamkeit. Aber wie kann ich als Führungskraft „positiv führen“? Wie werde ich zu einem Positive Leader?  

Das neue Modell „PERMA-Lead“ liefert Führungskräften einen konkreten Führungsansatz, der nicht nur die Stimmung bei der Arbeit deutlich hebt, sondern gleichzeitig auch zu mehr Erfüllung und Erfolg im Job verhilft – und zwar für alle Beteiligten, der Führungskraft und im Team. 

PERMA: Das Grundmodell des Wohlbefindens

Wie also funktioniert PERMA-Lead nun genau? Dazu müssen wir einen Blick auf das Fundament dieses neuen Führungsansatzes werfen: 

Prof. Dr. Martin Seligman, der maßgebliche Treiber der Positiven Psychologie entwickelte die Theorie des Wohlbefindens (Flourishing), das sogenannte PERMA-Modell. Das wissenschaftliche Konzept, ein aus fünf Buchstaben bestehendes Akronym, erklärt anhand von fünf Parametern was ein gutes Leben ausmacht und was getan werden kann, um es erfüllter zu gestalten:

P – Positive Emotionen Die bloße Vermeidung von negativen Emotionen ist nicht ausreichend. Für ein erfülltes Leben benötigt es mehr. Wertschätzung, Enthusiasmus, Dankbarkeit, Liebe und Hoffnung, ermöglichen ein bewusstes Empfinden von Lebenszufriedenheit und haben eine Ressourcen bildende Wirkung. Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen ist essentiell für das Wohlbefinden eines jeden Menschen und kann gezielt entwickelt werden.

E – Engagement umfasst das sinnvolle Einbringen persönlicher Talente, Fähigkeiten und Wissen, die mentale Vertiefung ermöglichen und zu einem Flow-Erlebnis führen. Um dieses Glücksempfinden zu erreichen ist es wichtig, eine Tätigkeit auszuüben, die uns weder unter- noch überfordert.

R – Relationship (Positive Beziehungen) bezieht sich auf das menschliche Grundbedürfnis der sozialen Anerkennung und Teil eines sozialen Netzwerks zu sein. Menschen empfinden typischerweise höheres Wohlbefinden und Glück, wenn sie sich sozial integriert und unterstützt fühlen. Daher sind Gemeinschaftsgefühle sowohl in Teams, Abteilungen und über die gesamte Organisation hinweg wichtig. Ob Arbeitsteam, Partnerschaft, funktionierende Familie oder tiefe Freundschaften – positive Beziehungen sind eine der wichtigsten Zufriedenheitstreiber.

M – Meaning (Sinnhaftigkeit) meint Sinn und Nutzen des eigenen Tuns zu erleben, sowie persönliche Ziele und Visionen entwickeln und erreichen zu können. Wie Engagement ist auch Sinn individuell verschieden und kann vielfältige Ursachen haben.

A – Accomplishment (Leistungen und konkrete und realistische Ziele erreichen) bezieht sich darauf, Freude an eigenen Erfolgen zu empfinden. Die meisten Menschen streben nach Anerkennung und wollen stolz auf ihre Leistungen sein. Jede Zielerreichung stärkt unser Selbstvertrauen und motiviert uns neue Ziele zu verfolgen. So steigt nicht nur das Glücksempfinden und die Motivation im Team, sondern auch der Erfolg der Organisation.

Praktisch umgesetzt bedeutet das: Eine Person, die in ihrem Alltag regelmäßig positive Emotionen  erlebt, ihre Stärken und Potenziale in ihrem Leben umsetzen kann, in soziale Netzwerke eingebunden ist, Bedeutung in ihrem Handeln erfährt und ihre Ziele erreicht, wird zufriedener, erfolgreicher und glücklicher sein. 

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PERMA-Lead als Führungsansatz 

Die Führungskraft sorgt aktiv für ein positives Arbeitsklima und fördert die Potentialentfaltung bei den Mitarbeitern/innen. Angewendet auf das Führungsverhalten in Unternehmen kann man Folgendes festhalten: Sorgen Führungskräfte dafür, dass diese 5 Faktoren bei ihren Mitarbeiter*innen gestärkt werden, fühlen sich diese bei der Arbeit wohler, empfinden mehr Freude, haben weniger Fehlzeiten und leisten daher bessere Arbeit. Steigt die Leistung, steigt auch der Erfolg des Unternehmens. 

In stärkeorientierten Teams empfinden Führungskräfte ihre Führungsrolle meisten als deutlich weniger belastend.
— Gallup

Bist Du also in einer Führungsposition, kannst Du das PERMA Deiner Mitarbeitenden positiv  beeinflussen, indem Du: 

  • Deinen Mitarbeiter*innen positive Gefühle bei der Arbeit bescherst, zum Beispiel durch kleine Gesten der Wertschätzung (die Möglichkeiten hier sind grenzenlos). 

  • Deinen Mitarbeiter*innen die Chance gibst ihr Potenzial bei der Arbeit zu entfalten, indem Du sie stärkenorientiert arbeiten lässt. 

  • Deine Mitarbeiter*innen dabei unterstützt ein echtes Team zu bilden, indem die einzelnen  Mitglieder sich unterstützen und zusammenhalten (z.B. durch regelmäßige Teamrituale). 

  • Deinen Mitarbeiter*innen dabei hilfst Sinn in der Arbeit und ihren Tätigkeiten zu sehen, indem  Du beispielsweise transparent kommunizierst, wieso spezielle Aufgaben wichtig und wertvoll  sind. 

  • Deinen Mitarbeiter*innen dabei zur Seite stehst ihre Ziele zu definieren und zu erreichen und Geschafftes auch zu „feiern“. 

Bei Positive Leadership handelt es sich daher um die Weiterentwicklung des persönlichen Führungsstils mit dem Ziel den heutigen Anforderungen in Organisationen nicht nur gerecht zu werden, sondern an ihnen zu wachsen und sich sowie Mitarbeiter*innen aktiv weiterzuentwickeln.

Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens am Arbeitsplatz. Daher sollte eine Unternehmenskultur geschaffen werden die unser Wohlbefinden verstärkt und auf keinen Fall vermindert. Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter*innen dazu ermutigen, ihre Stärken und Talente einzusetzen um ein Ziel zu erreichen, verbessert sich das individuelle Engagement (von 9% bis 15%), ebenso wie die Teamleistung und die Geschäftsmetriken des Unternehmens. In der Tat haben Gallup-Studien eine Leistungsverbesserung von 8% bis 18% und eine Steigerung der Kundenbindung um 2% bis 10% bei auf Stärken basierenden Organisationen festgestellt.

* vgl. Ebner, Markus (2019): Positive Leadership. Erfolgreich führen mit PERMA-Lead: die fünf  Schlüssel zur High Performance.
* vgl. Seligman, Martin (2012): Flourish - Wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens.

Kennst Du Deine individuellen Superkräfte?

Hinsichtlich der Unternehmenskultur handeln wir oft konzeptlos. Dabei ist sie die Grundlage für den Erfolg unserer Unternehmen und sollte von jedem einzelnen Mitarbeiter verinnerlicht sein. Ein Vielversprechendes Konzept ist die Stärkenorientierung, denn sie bietet bei konsequenter Implementierung einen kräftigen schub.

Zu oft konzentrieren wir uns darauf, unsere Schwächen zu beheben, oder ahmen die Stärken anderer nach. Statt dessen sollten wir konsequent auf unsere persönlichen Stärken aufbauen, sie veredeln und uns so von der Masse abheben.

Hätte Albert Einstein früher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule aufgenommen werden können, wenn er die Bereiche Botanik, Zoologie und Sprachen bei einer wichtigen Aufnahmeprüfung bestanden hätte? Sicher. Hätte er das Autofahren gelernt, wenn er sich mehr Mühe gegeben hätte? Vielleicht.

Aber wen interessiert das heute noch? Albert Einstein ist heute bekannt für sein Genie als Physiker, die Relativitätstheorie und E=mc2. Da sein Einfluss auf seinen Stärken als theoretischer Physiker beruhte, wurde er durch seine Schwächen nie geschwächt. Außerdem behauptete er, dass er einige seiner besten Gedankenblitze in Princeton hatte, als er mit dem Fahrrad durch den Campus radelte.

Einstein war in der Lage erstaunliche Dinge zu erreichen, indem er sich auf seine natürliche Begabung für Mathematik konzentrierte, anstatt wertvolle Energie zu vergeuden, sich die Botanik-Taxonomien oder Verkehrsregeln zu merken. Das ist ein Beispiel dem jeder Mensch und insbesondere wir Unternehmer, folgen sollten.

Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Unser volles Potenzial erreichen wir, in dem wir unsere Stärken entdecken und ausbauen, nicht indem wir unsere Schwächen korrigieren. Mir gefällt Frances Freis Auseinandersetzung mit dem Thema in ihrem Buch "Uncommon Service". Sie argumentiert im Wesentlichen, da wir nicht in allem gut sein können, sollten wir unser Bewusstsein dafür schärfen davon Abstand zu nehmen in Dinge zu investieren, von denen wir wissen, dass wir darin schlecht sind, damit wir in jene Dinge investieren können, in denen wir ausgezeichnet werden können.

Das ist etwas womit viele von uns Unternehmern kämpfen. Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Bestandsaufnahme der persönlichen Superkräfte

Wenn die meisten von uns an Superkräfte denken, stellen wir uns einen Comic-Helden mit besonderen Fähigkeiten wie Kraft, Geschwindigkeit oder Flugeigenschaften vor. Aber wir alle haben unsere eigenen persönlichen Superkräfte. Wir können begabt sein große, neue Ideen zu entwickeln, oder die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu verstehen. Vielleicht verfügen wir über ein ausgeprägtes Gespür für Empathie und Kommunikationsfähigkeiten, die wir sehr effektiv nutzen können, andere zu motivieren oder Konflikte zu lösen.

Das Problem das ich sehe ist, dass viele von uns unsere angeborenen Superkräfte nicht wirklich lokalisieren können, weil wir davon ausgehen, dass jeder die Welt so sieht, wie wir es tun. Wie in meinem Fall im Jahr 2016, als ich den Why-Discovery-Prozess durchlief, bei dem ich meine Stärken aktiviert habe. Ich wusste, worin ich im Allgemeinen gut bin, aber es war für mich schwierig, es in Worte zu fassen. Als klar wurde was meine Stärken waren, konnte ich mich darauf konzentrieren sie zu maximieren, um auf einer höheren Ebene zu arbeiten, gezielt Mitarbeiter um mich aufbauen und meine Entscheidungen mit meinen Stärken zu filtern. Es war mein Wendepunkt.

Ich habe mich auch stark auf das in 2001 erschienene Buch "Now, Discover Your Strengths" von Marcus Buckingham und Donald O. Clifton gestützt. Das Buch basiert zu einem großen Teil auf Jahrzehnte langer Forschung Cliftons. Seine Kerntheorie, dass jeder Mensch bestimmte Stärken hat die es ihm ermöglichen, sich bei bestimmten Aufgaben und Arbeitsbereichen unabhängig von seinen Schwächen zu profilieren. Er katalogisierte insgesamt 34.

Cliftons eigener Sohn Joe Clifton hatte Schwierigkeiten am College mitzuhalten und es wurde schließlich eine Aufmerksamkeitsstörung diagnostiziert. Er schrieb 2013, dass er ein typischer Fall sei.
"Er fand heraus, dass sich seine extremen Schwächen beim Lernen im Klassenzimmer nie wirklich entwickeln würden und dass er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten würde", schrieb Clifton 2013. "Aber mein Vater erkannte, dass meine Stärken es mir ermöglichen könnten, im Verkauf erfolgreich zu sein, also wies er mich in diese Richtung." Lange Rede kurzer Sinn, Joe Clifton gelang es bald, erfolgreich im Verkauf zu sein, und - Sie ahnen es - Umfragen für die Gallup Organization zu verkaufen. Heute ist er der CEO des Unternehmens.

Warum es wichtig ist

Basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2016 zu stärkebasiertem Management mit 1,2 Millionen Menschen, schätzte Gallup, dass nur etwa jeder Zehnte seine Stärken zum Führen richtig einsetzt, und Unternehmen ernennen die falsche Person in etwa 80 Prozent der Fälle zum Manager.

Als Unternehmer und Business Coach finde ich diese Daten sowohl zutiefst beunruhigend als auch vielversprechend. Einerseits deuten sie darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der Manager nicht auf Erfolg eingestellt sind. Auf der anderen Seite bedeuten sie, dass wir Unternehmer enorme Fortschritte machen können, wenn wir nicht nur unsere eigenen Stärken entdecken sondern sie auch aktivieren. So können wir einen sicheren Rahmen schaffen, der die Mitarbeitern und Teams inspiriert und befähigt im Unternehmensalltag authentisch Entscheidungen zu treffen die dem übergeordneten Unternehmensziel entsprechen. Stellen Sie sich vor, was passieren kann, wenn jeder im Unternehmen auf Basis der eigenen Stärken handelt, die der Kollegen versteht und so gezielt die Superkräfte im Team bewusst kombiniert werden können.

Diese Erkenntnis hat mir sehr geholfen, die eigenen Stärken zu erkennen und mit meinen Teammitgliedern auf eine völlig neue Art im Arbeitsalltag, an einem nachhaltigen Unternehmenserfolg zu arbeiten.

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Why you want to implement a strengths based culture to your business

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One of the biggest challenge we have like many other organizations is retaining and recruiting top talents, everyone is fighting for the best. Since we brought strengths on, we are able to improve engagement, we have seen reduction in turnover on management level and supervisory teams. It is giving us a tool to have communications that really impacts peoples development and keeps them engaged in the workplace.
- Daniella Nicholson – Director of Human Resources

When teams are able to see what they are made of and the strengths that are part of that team really come to their table, the team is more cohesive, they are a stronger team, more connected and they really leverage of each other. The more they take a deeper dive into strengths it makes them even more powerful of what they are doing. It is almost like unleashes something that they never thought was possible before. It helps to drive the potential that people have within themselves, maybe they just don't see.
- Lisa Daxinger – Senior Training and Organizational Development Specialist

We build a team based on strengths to support and complement the site leaders in our four centers in the country, very different leadership styles, very different cultures, so we leveraged strengths to identify people who would work well with those leaders. It was possibly the best team experience I ever had, the best management experience I ever had, the most fun I ever had at work, because I was clicking on all cylinders, to me it is just a no brainer. Strengths give you what you need as an employee, as a leader, to be a better employee, it gives managers the tools they need, it gives everybody the common language and foundation to be successful.
- Jana Maibauer – Director

From a team perspective, the manager moved engagement massively in a twelve month period, simply by taking the strengths approach, and aligning work within the team to match the peoples strengths. That team went from a grand mean of 2.9 in twelve month to a 4.1, just by applying strengths.
- Tony Aitken – Organization Development Manager