New Work

Teams mit Positive Leadership und PERMA erfolgreich Führen

Was macht Menschen glücklich? Was brauchen Menschen um aufzublühen? Dazu gibt es einige Strategien und Forschungsergebnisse aus der Psychologie. Strengths.partners arbeiten schwerpunktmäßig mit der durch Prof. Martin Seligman maßgeblich geprägten PERMA-Formel. Uns begeistert an der Positiven Psychologie, neben dem auf Stärken basierenden Führungsstil, die aussagekräftige, wissenschaftliche Fundierung.

PERMA gehört inzwischen zu einem der am besten evaluierten Konzepte zum Thema Glück und Zufriedenheit. Seine Wirksamkeit ist inzwischen in verschiedensten Bereichen belegt. Vor allem für den Kontext Arbeit und Mitarbeiterführung gibt es aufschlussreiche und überzeugende Ergebnisse.„Positive Leadership“ – Ein auf den ersten Blick recht unspezifischer Begriff macht zurzeit die Runde und gewinnt dabei immer mehr an Aufmerksamkeit. Aber wie kann ich als Führungskraft „positiv führen“? Wie werde ich zu einem Positive Leader?  

Das neue Modell „PERMA-Lead“ liefert Führungskräften einen konkreten Führungsansatz, der nicht nur die Stimmung bei der Arbeit deutlich hebt, sondern gleichzeitig auch zu mehr Erfüllung und Erfolg im Job verhilft – und zwar für alle Beteiligten, der Führungskraft und im Team. 

PERMA: Das Grundmodell des Wohlbefindens

Wie also funktioniert PERMA-Lead nun genau? Dazu müssen wir einen Blick auf das Fundament dieses neuen Führungsansatzes werfen: 

Prof. Dr. Martin Seligman, der maßgebliche Treiber der Positiven Psychologie entwickelte die Theorie des Wohlbefindens (Flourishing), das sogenannte PERMA-Modell. Das wissenschaftliche Konzept, ein aus fünf Buchstaben bestehendes Akronym, erklärt anhand von fünf Parametern was ein gutes Leben ausmacht und was getan werden kann, um es erfüllter zu gestalten:

P – Positive Emotionen Die bloße Vermeidung von negativen Emotionen ist nicht ausreichend. Für ein erfülltes Leben benötigt es mehr. Wertschätzung, Enthusiasmus, Dankbarkeit, Liebe und Hoffnung, ermöglichen ein bewusstes Empfinden von Lebenszufriedenheit und haben eine Ressourcen bildende Wirkung. Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen ist essentiell für das Wohlbefinden eines jeden Menschen und kann gezielt entwickelt werden.

E – Engagement umfasst das sinnvolle Einbringen persönlicher Talente, Fähigkeiten und Wissen, die mentale Vertiefung ermöglichen und zu einem Flow-Erlebnis führen. Um dieses Glücksempfinden zu erreichen ist es wichtig, eine Tätigkeit auszuüben, die uns weder unter- noch überfordert.

R – Relationship (Positive Beziehungen) bezieht sich auf das menschliche Grundbedürfnis der sozialen Anerkennung und Teil eines sozialen Netzwerks zu sein. Menschen empfinden typischerweise höheres Wohlbefinden und Glück, wenn sie sich sozial integriert und unterstützt fühlen. Daher sind Gemeinschaftsgefühle sowohl in Teams, Abteilungen und über die gesamte Organisation hinweg wichtig. Ob Arbeitsteam, Partnerschaft, funktionierende Familie oder tiefe Freundschaften – positive Beziehungen sind eine der wichtigsten Zufriedenheitstreiber.

M – Meaning (Sinnhaftigkeit) meint Sinn und Nutzen des eigenen Tuns zu erleben, sowie persönliche Ziele und Visionen entwickeln und erreichen zu können. Wie Engagement ist auch Sinn individuell verschieden und kann vielfältige Ursachen haben.

A – Accomplishment (Leistungen und konkrete und realistische Ziele erreichen) bezieht sich darauf, Freude an eigenen Erfolgen zu empfinden. Die meisten Menschen streben nach Anerkennung und wollen stolz auf ihre Leistungen sein. Jede Zielerreichung stärkt unser Selbstvertrauen und motiviert uns neue Ziele zu verfolgen. So steigt nicht nur das Glücksempfinden und die Motivation im Team, sondern auch der Erfolg der Organisation.

Praktisch umgesetzt bedeutet das: Eine Person, die in ihrem Alltag regelmäßig positive Emotionen  erlebt, ihre Stärken und Potenziale in ihrem Leben umsetzen kann, in soziale Netzwerke eingebunden ist, Bedeutung in ihrem Handeln erfährt und ihre Ziele erreicht, wird zufriedener, erfolgreicher und glücklicher sein. 

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PERMA-Lead als Führungsansatz 

Die Führungskraft sorgt aktiv für ein positives Arbeitsklima und fördert die Potentialentfaltung bei den Mitarbeitern/innen. Angewendet auf das Führungsverhalten in Unternehmen kann man Folgendes festhalten: Sorgen Führungskräfte dafür, dass diese 5 Faktoren bei ihren Mitarbeiter*innen gestärkt werden, fühlen sich diese bei der Arbeit wohler, empfinden mehr Freude, haben weniger Fehlzeiten und leisten daher bessere Arbeit. Steigt die Leistung, steigt auch der Erfolg des Unternehmens. 

In stärkeorientierten Teams empfinden Führungskräfte ihre Führungsrolle meisten als deutlich weniger belastend.
— Gallup

Bist Du also in einer Führungsposition, kannst Du das PERMA Deiner Mitarbeitenden positiv  beeinflussen, indem Du: 

  • Deinen Mitarbeiter*innen positive Gefühle bei der Arbeit bescherst, zum Beispiel durch kleine Gesten der Wertschätzung (die Möglichkeiten hier sind grenzenlos). 

  • Deinen Mitarbeiter*innen die Chance gibst ihr Potenzial bei der Arbeit zu entfalten, indem Du sie stärkenorientiert arbeiten lässt. 

  • Deine Mitarbeiter*innen dabei unterstützt ein echtes Team zu bilden, indem die einzelnen  Mitglieder sich unterstützen und zusammenhalten (z.B. durch regelmäßige Teamrituale). 

  • Deinen Mitarbeiter*innen dabei hilfst Sinn in der Arbeit und ihren Tätigkeiten zu sehen, indem  Du beispielsweise transparent kommunizierst, wieso spezielle Aufgaben wichtig und wertvoll  sind. 

  • Deinen Mitarbeiter*innen dabei zur Seite stehst ihre Ziele zu definieren und zu erreichen und Geschafftes auch zu „feiern“. 

Bei Positive Leadership handelt es sich daher um die Weiterentwicklung des persönlichen Führungsstils mit dem Ziel den heutigen Anforderungen in Organisationen nicht nur gerecht zu werden, sondern an ihnen zu wachsen und sich sowie Mitarbeiter*innen aktiv weiterzuentwickeln.

Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens am Arbeitsplatz. Daher sollte eine Unternehmenskultur geschaffen werden die unser Wohlbefinden verstärkt und auf keinen Fall vermindert. Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter*innen dazu ermutigen, ihre Stärken und Talente einzusetzen um ein Ziel zu erreichen, verbessert sich das individuelle Engagement (von 9% bis 15%), ebenso wie die Teamleistung und die Geschäftsmetriken des Unternehmens. In der Tat haben Gallup-Studien eine Leistungsverbesserung von 8% bis 18% und eine Steigerung der Kundenbindung um 2% bis 10% bei auf Stärken basierenden Organisationen festgestellt.

* vgl. Ebner, Markus (2019): Positive Leadership. Erfolgreich führen mit PERMA-Lead: die fünf  Schlüssel zur High Performance.
* vgl. Seligman, Martin (2012): Flourish - Wie Menschen aufblühen. Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens.

Was Führungskräfte tun können, um ihre Teams im Homeoffice nachhaltig effektiver zu machen

Wir erleben gerade das größte “Work from Home”-Experiment, das es je gegeben hat. Die Arbeit im Homeoffice ist dieser Tage zum neuen Standard geworden. Jedoch drohen gerade beim Arbeiten von zu Hause Prokrastination, Orientierungslosigkeit und sinkendes Engagement. Viele Menschen scheitern an der Selbstmotivation und verzetteln sich. Doch wie schaffen es Führungskräfte und Teams, trotz räumlicher Trennung ihre Ziele zu erreichen?

Machen sie sich selbst zur Priorität, am Ende des Tages sind Sie ihr längstes Investment!

Der beste Weg die eigen Führungsqualitäten zu entwickeln, ist den individuellen, authentischen Stil zu identifizieren, zu kultivieren und zu optimieren. Solange die Führungskraft über sich selbst im Unklaren ist, bleibt sie auch ihren Mitarbeitern unklar. Solche Unschärfen führen zu Missverständnissen, unerwünschten Nebenwirkungen und behindern das Erreichen von Zielen. Professionelle Selbstreflexion ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Führung. Es gibt zwar erprobte und erlernbare Managementtechniken, doch für die Entwicklung des eigenen Führungsstil braucht es ein Bewusstsein für die eigenen angeborenen Talente und Klarheit über sich selbst. Wer bin ich? Was will ich? Wofür stehe ich? Führung entsteht aus der eigenen Haltung, nicht aus einer Position. Mit diesem Wissen können Sie authentisch in den Aufbau und die Pflege ihrer Beziehungen investieren. Mangelt es an Identifikation und Engagement im Team, ist es aussichtslos die Ziele des Unternehmens in die Realität umzusetzen.

Die besten Führungskräfte haben ihren Führungsstil immer auf den einzelnen Arbeitnehmer zugeschnitten.

Individualisierung ist der Schlüssel

Die besten Führungskräfte haben ihren Führungsstil auf den einzelnen Arbeitnehmer zugeschnitten. Dies auf Distanz zu tun, erfordert eine weitaus größere Intentionalität. Führungskräfte müssen die Rahmenbedingungen kennen, unter denen die Mitarbeiter ihre Bestleistungen erzielen. Dazu gehört neben einem klaren Prozess, wirkliches Interesse an den Mitarbeitern und die Fähigkeit, auf die individuellen und vielfältigen Belange der Kollegen eingehen zu können. Um die Leistungsfähigkeit zu erhalten müssen Führungskräfte auf ihre Teammitglieder individuell eingehen. Eine einheitliche Ansprache wird ihr Ziel verfehlen.

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Organisationen mit einer auf Stärken basierenden Unternehmenskultur haben einen großen Vorteil hinsichtlich Remote-Work. Ihre Führungskräfte kennen, neben den Fähigkeiten, die Talente und Motivatoren ihrer Mitarbeiter genau. Sie wissen, wer im Team einen positiven Ausblick auf die Zukunft hat und die Gruppe zusammenhalten kann. Wer Projekte zuverlässig anschiebt und abschließt, versessen darauf ist, Fehler zu minimieren, oder höchst zuverlässig Versprechen hält. Solches Wissen befähigt Führungskräfte, ihr Team gezielt auf neue Herausforderungen einzustellen, zudem flexibel neue Rollen zu entwickeln und zu besetzen, die insbesondere in der Remote-Arbeit sehr wertvoll sind. Probieren Sie Neues aus, hinterfragen Sie den Status Quo unabhängig von Positionen und Rollen. Wer ist wirklich prädestiniert, um den Kontakt zu den Kunden aufrecht zu halten? Wer könnte im Unternehmen der Feelgood-Manager sein? Wer hat die nötige Leidenschaft, nie dagewesene Prozesse zu installieren? Diese neuen Rollen fördern nicht nur die Zusammenarbeit, sondern bauen ein Wir-Gefühl und Nähe zwischen den Mitarbeitern auf. 

Führen bedeutet, voran zu gehen und Menschen durch Risiken und Veränderungen zu führen.

Erreichen Sie die Herzen und den Verstand der Mitarbeiter

Führen bedeutet, voran zu gehen und Menschen durch Risiken und Veränderungen zu führen. Vertrauen ist daher für den Bau enger, strapazierfähiger Beziehungen im Team von entscheidender Bedeutung. Es hält sich hartnäckig die Ansicht, dass eine gute Führungskraft über Leichen geht, hart zu sich selbst ist und omnipräsent sein muss. Wer im Laufe des eigenen Arbeitslebens mit einer Führungskraft zusammengearbeitet hat, die es immer besser wusste, hart handelte und sich sich über den Rest des Teams stellte, weiß was ich meine. Waren Sie unter dieser Person so produktiv und motiviert, wie Sie es hätten sein können? Denn oft wirkt dieser Führungsstil demotivierend auf andere. 

Respekt ist wichtig

Mitarbeiter wünschen sich, von ihrer Führungskraft wahrgenommen zu werden. Sie möchten sich und ihre Leistung respektiert fühlen, Probleme, Anliegen und Gedanken offen aussprechen können. 

Erwartungsmanagement

Adressieren Sie Ihre Erwartungen frühzeitig und klar. Ungefähr die Hälfte aller Mitarbeiter - ob aus dem Homeoffice arbeitend oder im Büro, weiß nicht genau, welches Verhalten von ihnen bei der Arbeit erwartet wird. Das ist eine schlechte Voraussetzung und besonders dramatisch, wenn Mitarbeiter ohne klare Erwartungshaltung ins Home-Office geschickt werden. Führungskräfte müssen also ihre Erwartungen glasklar benennen. Zum Beispiel: Aufgabe, Qualitätsstandard, Frist. 

Die Marschrichtung vorgeben

Führen heißt die Richtung vorgeben, als gutes Beispiel voran gehen, Mitarbeiter richten sich an ihnen auf. Wem in Krisenzeiten als Unternehmen die Ziele fehlen, navigiert ohne Kompass in unruhigen Gewässern. Von diesen Zielen leiten wir unsere Maßnahmen ab. Beispiele können die Motivation der Kunden durch bestimmte Maßnahmen sein, die Beibehaltung von spezifischen Standards, oder das Erfüllen von klar umrissenen Missionen. Formulieren Sie Ihre Ziele präzise aus, um Ihren Mitarbeitern Leitlinien zur Verfügung zu stellen. 

Werden Sie zum Coach und suchen proaktiv die Gespräche.

Mitarbeiter verbinden

Mitarbeiter, die es gewohnt sind, im Büro zu arbeiten, fühlen sich möglicherweise von den Ressourcen, Informationen und Kollegen abgeschnitten. Viele Mitarbeiter benötigen die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch und dem kreativen Austausch miteinander. In der Tat kann dieser Vorgang für Menschen von entscheidender Bedeutung sein, um ihre Energie zu erhalten. Werden Sie zum Coach und suchen proaktiv die Gespräche. Sie sind der Katalysator der Organisation. Wenn sich wirtschaftlichen Ängste breit machen, dann ist es existenziell, das Vertrauen in die Führung aufrechtzuerhalten. Gestalten Sie die Kommunikationswege offen, ehrlich und breit. Teilen Sie Videos oder Podcasts zu Ihren Überlegungen, Absichten und Erwartungen. Machen Sie es Kollegen leicht, Ihre Gedanken zu kennen und ihre eigenen Ideen einzubringen. 

Starke Gemeinschaft ist das Erfolgsrezept

Nur in der Gemeinschaft können wir unsere Herausforderungen meistern. Und irgendwann wird jedes Tal durchschritten sein. Dann ist es ein unschätzbarer Marktvorteil, auf ein funktionierendes und engagiertes Team zurückgreifen zu können. Eine auf Stärken basierte Unternehmenskultur ist der Schlüssel für individuelle Leistungsfähigkeit und macht eine Organisation stabil für marktwirtschaftliche Schwankungen.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Führungskräfte sich nicht neu erfinden, sondern Bewusstsein für sich selbst entwickeln. Was zählt, ist das Wissen über den eigenen Führungsstil, die Motivatoren und Talente der Kollegen, sowie das kontinuierliche Pflegen von Vertrauen, Mitgefühl, Stabilität und Hoffnung unter allen Beteiligten. 

Hilfestellung beim entdecken individueller Talente bieten Assessments wie CliftonStrengths, VIA und professionelles Coaching

Wie eine auf Stärken basierende Kultur Unternehmen stärken kann

Wie fühlst du dich, wenn jemand auf deine Schwächen hinweist? Defensiv, verärgert und ertappt, sind einige der Wörter die in den Sinn kommen können. Wie wäre es, wenn Dich jemand für Deine Stärken lobt? Du fühlst Dich wahrscheinlich stolz, glücklich und voller Energie und möchten es der Person auch beweisen. Der auf Stärken basierende Ansatz der Unternehmenskultur wird durch das Thema “New Work” langsam salonfähig.

Was genau ist eine auf Stärken basierende Unternehmenskultur? Nein, es bedeutet nicht die Mitarbeiter in Watte zu packen und sie auf Kosten des Unternehmens sich wohlfühlen zu lassen.

Die Stärken jedes Mitarbeiters genau zu erkennen und Wege zu finden, diese Stärken gezielt produktiv zu nutzen

Die Stärken kommen über unsere angeborenen Talente, oder stets von selbst wiederkehrende Gedanken-, Gefühls- oder Verhaltensmuster. Beispielsweise kann eine pessimistische Denkweise eine Stärke für einen Risikomanager, Projektmanager oder einen Anwalt sein. Sie hilft Dinge zu erkennen, die möglicherweise schief gehen könnten. Talente beeinflussen unsere täglichen Entscheidungen und lenken unser Handeln. Sie sind so dominant, dass wir sie niemals dauerhaft verbergen könnten. Indem das Bewusstsein für Talente der Mitarbeiter durch Training und Coaching gefördert wird, kann jeder Mitarbeiter lernen, mehr aus dem zu machen was in ihr/ihm steckt und auf diese Weise eine bessere Version von sich selber werden.

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Wie eine auf Stärken basierende Kultur Ihrem Unternehmen helfen kann

Eine Untersuchung von Gallup besagt, dass Mitarbeiter die regelmäßig ihre Stärken einsetzen Spaß an ihrer Arbeit haben. Höhere Mitarbeiterzufriedenheit trägt zur Steigerung des Engagements, der Rentabilität und Loyalität bei. Der selben Umfragen zufolge sind Mitarbeiter um 8 Prozent produktiver und 15 Prozent weniger geneigt, das Unternehmen zu verlassen.

Talente sind so dominant, dass wir sie niemals dauerhaft verbergen könnten

Ein auf Stärken basierender Ansatz verschafft Ihrem Unternehmen auch auf andere Weise einen Vorteil. Die meiste Arbeit heutzutage wird durch Teams gemeistert, und eine auf Stärken basierende Kultur hilft Ihnen dabei, ein besseres Team zusammenzustellen. Genau wie eine Fußballmannschaft, ist ein Team mit einer Mischung aus verschiedenen Stärken viel effektiver, als ein ausschließlich aus Stürmern zusammengestellte Mannschaft.

Schritte zum Aufbau eines auf Stärken basierenden Arbeitsplatzes

Die meisten Menschen sind sich ihrer eigenen Stärken und der Stärken anderer nicht bewusst, oder können sie nicht beschreiben.

Daher ist der erste Schritt bei der Entwicklung der Stärken von Mitarbeiter festzustellen, welche Talente jeder Einzelne besitzt. Die Identifizierung kann durch 360-Grad-Feedback stattfinden, oder einfacher, über ein Online-Assessment.

Als zweiter Schritt eignen sich individuelles Coaching, um die Talente in das Bewusstsein zu rücken, zu verstehen und sie im Arbeitsalltag gezielt einzusetzen.

Interessant wird es, wenn im dritten Schritt, in den Teamworkshops, über die Team-DNA gemeinsam an Herausforderungen gearbeitet wird und sich in der Gruppe ein tiefes Gemeinschaftsgefühl entwickelt.

So entsteht im laufe der Zeit die Grundlage für die auf Stärken basierende Unternehmenskultur und Mitarbeiter und Teams können sich gezielt für Herausforderungen und Aufgaben zusammenfinden. Die Stärkenorientierung lässt sich auch hervorragend für Feedback-Gespräche nutzen und um die Karrierewege der Kollegen im Unternehmen zu planen.

Was bei der Implementierung beachtet werden sollte

  • Talente sind keine Schubladen. Nicht jeder “Millennial” liebt Technologie. Eine weibliche Führungskraft ist nicht von Natur aus kollaborativ und emphatisch.

  • Talente sind neutral. Je mehr sie entwickelt werden, desto authentischer, einzigartiger und erfolgreicher kann ein Mensch werden.

  • Unterschiede sind von Vorteil. Diversität im Team ist der Schlüssel für performante Teams.

  • Parallel zur Stärkenkultur sollte das Leistungsmanagement angepasst werden.

  • Der Anspruch an die Führungskräfte wandelt sich vom Boss zum Coach. Hier liegt eine große Verantwortung, aber auch Chance, die Zusammenarbeit im Unternehmen grundsätzlich zu revolutionieren.

Kennst Du Deine individuellen Superkräfte?

Hinsichtlich der Unternehmenskultur handeln wir oft konzeptlos. Dabei ist sie die Grundlage für den Erfolg unserer Unternehmen und sollte von jedem einzelnen Mitarbeiter verinnerlicht sein. Ein Vielversprechendes Konzept ist die Stärkenorientierung, denn sie bietet bei konsequenter Implementierung einen kräftigen schub.

Zu oft konzentrieren wir uns darauf, unsere Schwächen zu beheben, oder ahmen die Stärken anderer nach. Statt dessen sollten wir konsequent auf unsere persönlichen Stärken aufbauen, sie veredeln und uns so von der Masse abheben.

Hätte Albert Einstein früher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule aufgenommen werden können, wenn er die Bereiche Botanik, Zoologie und Sprachen bei einer wichtigen Aufnahmeprüfung bestanden hätte? Sicher. Hätte er das Autofahren gelernt, wenn er sich mehr Mühe gegeben hätte? Vielleicht.

Aber wen interessiert das heute noch? Albert Einstein ist heute bekannt für sein Genie als Physiker, die Relativitätstheorie und E=mc2. Da sein Einfluss auf seinen Stärken als theoretischer Physiker beruhte, wurde er durch seine Schwächen nie geschwächt. Außerdem behauptete er, dass er einige seiner besten Gedankenblitze in Princeton hatte, als er mit dem Fahrrad durch den Campus radelte.

Einstein war in der Lage erstaunliche Dinge zu erreichen, indem er sich auf seine natürliche Begabung für Mathematik konzentrierte, anstatt wertvolle Energie zu vergeuden, sich die Botanik-Taxonomien oder Verkehrsregeln zu merken. Das ist ein Beispiel dem jeder Mensch und insbesondere wir Unternehmer, folgen sollten.

Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Unser volles Potenzial erreichen wir, in dem wir unsere Stärken entdecken und ausbauen, nicht indem wir unsere Schwächen korrigieren. Mir gefällt Frances Freis Auseinandersetzung mit dem Thema in ihrem Buch "Uncommon Service". Sie argumentiert im Wesentlichen, da wir nicht in allem gut sein können, sollten wir unser Bewusstsein dafür schärfen davon Abstand zu nehmen in Dinge zu investieren, von denen wir wissen, dass wir darin schlecht sind, damit wir in jene Dinge investieren können, in denen wir ausgezeichnet werden können.

Das ist etwas womit viele von uns Unternehmern kämpfen. Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Bestandsaufnahme der persönlichen Superkräfte

Wenn die meisten von uns an Superkräfte denken, stellen wir uns einen Comic-Helden mit besonderen Fähigkeiten wie Kraft, Geschwindigkeit oder Flugeigenschaften vor. Aber wir alle haben unsere eigenen persönlichen Superkräfte. Wir können begabt sein große, neue Ideen zu entwickeln, oder die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu verstehen. Vielleicht verfügen wir über ein ausgeprägtes Gespür für Empathie und Kommunikationsfähigkeiten, die wir sehr effektiv nutzen können, andere zu motivieren oder Konflikte zu lösen.

Das Problem das ich sehe ist, dass viele von uns unsere angeborenen Superkräfte nicht wirklich lokalisieren können, weil wir davon ausgehen, dass jeder die Welt so sieht, wie wir es tun. Wie in meinem Fall im Jahr 2016, als ich den Why-Discovery-Prozess durchlief, bei dem ich meine Stärken aktiviert habe. Ich wusste, worin ich im Allgemeinen gut bin, aber es war für mich schwierig, es in Worte zu fassen. Als klar wurde was meine Stärken waren, konnte ich mich darauf konzentrieren sie zu maximieren, um auf einer höheren Ebene zu arbeiten, gezielt Mitarbeiter um mich aufbauen und meine Entscheidungen mit meinen Stärken zu filtern. Es war mein Wendepunkt.

Ich habe mich auch stark auf das in 2001 erschienene Buch "Now, Discover Your Strengths" von Marcus Buckingham und Donald O. Clifton gestützt. Das Buch basiert zu einem großen Teil auf Jahrzehnte langer Forschung Cliftons. Seine Kerntheorie, dass jeder Mensch bestimmte Stärken hat die es ihm ermöglichen, sich bei bestimmten Aufgaben und Arbeitsbereichen unabhängig von seinen Schwächen zu profilieren. Er katalogisierte insgesamt 34.

Cliftons eigener Sohn Joe Clifton hatte Schwierigkeiten am College mitzuhalten und es wurde schließlich eine Aufmerksamkeitsstörung diagnostiziert. Er schrieb 2013, dass er ein typischer Fall sei.
"Er fand heraus, dass sich seine extremen Schwächen beim Lernen im Klassenzimmer nie wirklich entwickeln würden und dass er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten würde", schrieb Clifton 2013. "Aber mein Vater erkannte, dass meine Stärken es mir ermöglichen könnten, im Verkauf erfolgreich zu sein, also wies er mich in diese Richtung." Lange Rede kurzer Sinn, Joe Clifton gelang es bald, erfolgreich im Verkauf zu sein, und - Sie ahnen es - Umfragen für die Gallup Organization zu verkaufen. Heute ist er der CEO des Unternehmens.

Warum es wichtig ist

Basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2016 zu stärkebasiertem Management mit 1,2 Millionen Menschen, schätzte Gallup, dass nur etwa jeder Zehnte seine Stärken zum Führen richtig einsetzt, und Unternehmen ernennen die falsche Person in etwa 80 Prozent der Fälle zum Manager.

Als Unternehmer und Business Coach finde ich diese Daten sowohl zutiefst beunruhigend als auch vielversprechend. Einerseits deuten sie darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der Manager nicht auf Erfolg eingestellt sind. Auf der anderen Seite bedeuten sie, dass wir Unternehmer enorme Fortschritte machen können, wenn wir nicht nur unsere eigenen Stärken entdecken sondern sie auch aktivieren. So können wir einen sicheren Rahmen schaffen, der die Mitarbeitern und Teams inspiriert und befähigt im Unternehmensalltag authentisch Entscheidungen zu treffen die dem übergeordneten Unternehmensziel entsprechen. Stellen Sie sich vor, was passieren kann, wenn jeder im Unternehmen auf Basis der eigenen Stärken handelt, die der Kollegen versteht und so gezielt die Superkräfte im Team bewusst kombiniert werden können.

Diese Erkenntnis hat mir sehr geholfen, die eigenen Stärken zu erkennen und mit meinen Teammitgliedern auf eine völlig neue Art im Arbeitsalltag, an einem nachhaltigen Unternehmenserfolg zu arbeiten.

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