Business by Design

So binden Führungskräfte ihre wertvollen Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen

Beim Thema Unternehmenskultur geht es um viel mehr als darum, ob die Mitarbeiter in der Mittagspause im Büro Yoga machen können. Beim Fördern und Entwickeln von Talenten geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter das Gefühl haben, sich verwirklichen zu können. Obstkörbe und Tischkicker sind lediglich spontane Investitionen in den Moment. Wenn Unternehmen und Führungskräfte ihre Talente aber langfristig an das Unternehmen binden wollen, müssen sie in etwas anderes investieren. Und zwar in etwas, was die Mitarbeiter nicht neben dem Job machen, sondern was mit ihrer Tätigkeit selbst zu tun hat. Wer in seiner Aufgabe wirklich aufgeht, kommt gar nicht erst auf die Idee, wahrend der Arbeitszeit Tischkicker zu spielen. 

Mitarbeiter wollen Erfüllung und im Job glücklich sein

Seit vielen Jahren wissen wir, dass Talente nicht einfach nur mehr Geld verdienen wollen. Sie haben keine Lust, 50 Wochen im Jahr einen langweiligen Job zu machen, um sich dann zwei Wochen im Urlaub lebendig zu fühlen. Der Job selbst ist zu einem wichtigen Instrument für ein glückliches Leben geworden. Das haben in den letzten Jahren zahlreiche Studien von Psychologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Soziologen gezeigt.

Sehr aufschlussreich ist beispielsweise ein Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2012 zum Thema “World Happiness”. Darin wird deutlich: Steigende Einkommen können zwar in armen Gesellschaften das Glück steigern, aber nicht in reichen. In den USA ist seit 1960 das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um ein Dreifaches gestiegen. Der Wert des Glücks aber ist nahezu gleich geblieben. Menschen werden nicht notwendigerweise glücklicher, nur weil sie mehr Geld verdienen. 

Voraussetzungen für das Glück am Arbeitsplatz

Eine Antwort auf diese Frage gibt eine umfangreiche Studie von StepStone. Befragt wurden 14.800 Unternehmen und Mitarbeiter aus sieben europäischen Landen. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Österreich, Dänemark, Belgien, Niederlande und Schweden. Das Ergebnis ist bemerkenswert. Die wichtigsten Faktoren, die das Glück am Arbeitsplatz beeinflussen, haben nicht das Geringste mit dem Einkommen zu tun. Ein faires Gehalt liegt erst an Platz zehn der Hitliste mit den wichtigsten Faktoren. 

Bei Extras geht es um flüchtige Anreize für alle

Das Individuum ist wichtig. Deshalb werden selbst die spektakulärsten und außergewöhnlichsten Extras niemals der Schlüssel sein, mit dem sich ein Unternehmen von anderen abheben kann. Denn dabei geht es irgendwie immer um alle und keinen. Es geht um ein ,Wir", das definitionsgemäß nicht sehr differenziert ist. Natürlich können wir uns von dem Unternehmen auf der anderen Straßenseite abheben, indem wir tollere Betriebsfeiern, schickere Büroeinrichtung, oder einen unternehmensinternen Massage-Service anbieten.

Aber wie wäre es, stattdessen jeden Mitarbeiter wirklich als Individuum zu betrachten und die einzigartigen Stärken, die er mitbringt, wertzuschätzen? Eine Investition in das “Team” ist wünschenswert. Aber wo bleibt die Investition in das “Individuum” – in jeden Einzelnen?

Bei der Stärkenorientierung geht es primär um den Einzelnen, im zweiten Schritt erst um das Team

Eine stärkenorientierte Unternehmenskultur ist genau diese Investition. Sie ist der sicherste und direkteste Weg, Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Denn jeder Mitarbeiter ist durch die Orientierung auf seine Stärken in der Lage, die Bedingungen selbst zu definieren und mitzugestalten, die dafür sorgen, dass er produktiv und engagiert ist und sein volles Potenzial entfalten kann. 

Dieser individuelle, auf jede einzelne Person ausgerichtete, stärkenbasierte Ansatz ist im Privat- und Berufsleben ebenso wichtig, wie zum Beispiel im Profifußball. In beiden Fallen wird Teamerfolg erreicht, indem die Stärke des Einzelnen maximiert wird. Eine Stärkenkultur im Unternehmen fokussiert auf Individuen, die Verantwortung für ihre Leistung übernehmen wollen.

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Mit der Etablierung einer solchen Kultur stellt ein Unternehmen klar, dass es verstanden hat: Die Bereiche, in denen unsere Mitarbeiter die größten Wachstumschancen haben, sind ihre Stärken, nicht ihre Schwachen. Jeder Mensch hat einzigartige Talente, die so genutzt werden können, dass sie sowohl dem Mitarbeiter selbst als auch dem Team zugutekommen. 



Auswirkungen einer auf Stärken basierten Unternehmenskultur auf die Mitarbeiter

  • Ihre Aufgaben gehen ihnen leicht von der Hand —scheinbar ohne große Anstrengung. Die Mitarbeiter können sich dabei selbst treu bleiben und müssen nicht an vermeintlichen “Schwächen" arbeiten, was alles andere als ,,sich wohlfühlen” bedeutet. Dadurch wird der sechste der zehn Faktoren erfüllt, die das Glück am Arbeitsplatz beeinflussen. 

  • Die Mitarbeiter können in ihrer Tätigkeit aufgehen, ohne dabei gestresst zu sein. Sie sind manchmal selbst verblüfft, wie schnell die Zeit vergeht, und sind gerne und mit Freude bei dem, was sie machen. Das hat natürlich einen enormen Einfluss auf ihre Work-Life-Balance, den siebten der zehn Faktoren. Zudem stärkt es die Beziehung zu den Kollegen. Weniger Stress im Job bedeutet nämlich auch, sich mehr auf andere einzulassen, Vertrauen und positive Atmosphäre im Team zu genießen. Dadurch wird der achte der zehn Faktoren erfüllt. 

  • Die Mitarbeiter erzielen sehr gute Ergebnisse, die weit über dem Durchschnitt liegen. Sie können dadurch interessante und herausfordernde Tätigkeiten übernehmen. Erfüllt wird damit der zweite der zehn Faktoren. Sehr gute Ergebnisse im Job geben ihnen die Chance, die verdiente Anerkennung für ihre geleistete Arbeit zu erhalten — vorausgesetzt natürlich, ihre Vorgesetzten wissen es auch zu schätzen. Dadurch wird der fünfte Faktor für Glück am Arbeitsplatz erfüllt.

Kennst Du Deine individuellen Superkräfte?

Hinsichtlich der Unternehmenskultur handeln wir oft konzeptlos. Dabei ist sie die Grundlage für den Erfolg unserer Unternehmen und sollte von jedem einzelnen Mitarbeiter verinnerlicht sein. Ein Vielversprechendes Konzept ist die Stärkenorientierung, denn sie bietet bei konsequenter Implementierung einen kräftigen schub.

Zu oft konzentrieren wir uns darauf, unsere Schwächen zu beheben, oder ahmen die Stärken anderer nach. Statt dessen sollten wir konsequent auf unsere persönlichen Stärken aufbauen, sie veredeln und uns so von der Masse abheben.

Hätte Albert Einstein früher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule aufgenommen werden können, wenn er die Bereiche Botanik, Zoologie und Sprachen bei einer wichtigen Aufnahmeprüfung bestanden hätte? Sicher. Hätte er das Autofahren gelernt, wenn er sich mehr Mühe gegeben hätte? Vielleicht.

Aber wen interessiert das heute noch? Albert Einstein ist heute bekannt für sein Genie als Physiker, die Relativitätstheorie und E=mc2. Da sein Einfluss auf seinen Stärken als theoretischer Physiker beruhte, wurde er durch seine Schwächen nie geschwächt. Außerdem behauptete er, dass er einige seiner besten Gedankenblitze in Princeton hatte, als er mit dem Fahrrad durch den Campus radelte.

Einstein war in der Lage erstaunliche Dinge zu erreichen, indem er sich auf seine natürliche Begabung für Mathematik konzentrierte, anstatt wertvolle Energie zu vergeuden, sich die Botanik-Taxonomien oder Verkehrsregeln zu merken. Das ist ein Beispiel dem jeder Mensch und insbesondere wir Unternehmer, folgen sollten.

Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Unser volles Potenzial erreichen wir, in dem wir unsere Stärken entdecken und ausbauen, nicht indem wir unsere Schwächen korrigieren. Mir gefällt Frances Freis Auseinandersetzung mit dem Thema in ihrem Buch "Uncommon Service". Sie argumentiert im Wesentlichen, da wir nicht in allem gut sein können, sollten wir unser Bewusstsein dafür schärfen davon Abstand zu nehmen in Dinge zu investieren, von denen wir wissen, dass wir darin schlecht sind, damit wir in jene Dinge investieren können, in denen wir ausgezeichnet werden können.

Das ist etwas womit viele von uns Unternehmern kämpfen. Wir vergessen allzu oft, dass es Menschen gibt, die viele Aufgaben doppelt so schnell und mit besseren Ergebnissen erledigen können als wir.

Bestandsaufnahme der persönlichen Superkräfte

Wenn die meisten von uns an Superkräfte denken, stellen wir uns einen Comic-Helden mit besonderen Fähigkeiten wie Kraft, Geschwindigkeit oder Flugeigenschaften vor. Aber wir alle haben unsere eigenen persönlichen Superkräfte. Wir können begabt sein große, neue Ideen zu entwickeln, oder die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu verstehen. Vielleicht verfügen wir über ein ausgeprägtes Gespür für Empathie und Kommunikationsfähigkeiten, die wir sehr effektiv nutzen können, andere zu motivieren oder Konflikte zu lösen.

Das Problem das ich sehe ist, dass viele von uns unsere angeborenen Superkräfte nicht wirklich lokalisieren können, weil wir davon ausgehen, dass jeder die Welt so sieht, wie wir es tun. Wie in meinem Fall im Jahr 2016, als ich den Why-Discovery-Prozess durchlief, bei dem ich meine Stärken aktiviert habe. Ich wusste, worin ich im Allgemeinen gut bin, aber es war für mich schwierig, es in Worte zu fassen. Als klar wurde was meine Stärken waren, konnte ich mich darauf konzentrieren sie zu maximieren, um auf einer höheren Ebene zu arbeiten, gezielt Mitarbeiter um mich aufbauen und meine Entscheidungen mit meinen Stärken zu filtern. Es war mein Wendepunkt.

Ich habe mich auch stark auf das in 2001 erschienene Buch "Now, Discover Your Strengths" von Marcus Buckingham und Donald O. Clifton gestützt. Das Buch basiert zu einem großen Teil auf Jahrzehnte langer Forschung Cliftons. Seine Kerntheorie, dass jeder Mensch bestimmte Stärken hat die es ihm ermöglichen, sich bei bestimmten Aufgaben und Arbeitsbereichen unabhängig von seinen Schwächen zu profilieren. Er katalogisierte insgesamt 34.

Cliftons eigener Sohn Joe Clifton hatte Schwierigkeiten am College mitzuhalten und es wurde schließlich eine Aufmerksamkeitsstörung diagnostiziert. Er schrieb 2013, dass er ein typischer Fall sei.
"Er fand heraus, dass sich seine extremen Schwächen beim Lernen im Klassenzimmer nie wirklich entwickeln würden und dass er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten würde", schrieb Clifton 2013. "Aber mein Vater erkannte, dass meine Stärken es mir ermöglichen könnten, im Verkauf erfolgreich zu sein, also wies er mich in diese Richtung." Lange Rede kurzer Sinn, Joe Clifton gelang es bald, erfolgreich im Verkauf zu sein, und - Sie ahnen es - Umfragen für die Gallup Organization zu verkaufen. Heute ist er der CEO des Unternehmens.

Warum es wichtig ist

Basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2016 zu stärkebasiertem Management mit 1,2 Millionen Menschen, schätzte Gallup, dass nur etwa jeder Zehnte seine Stärken zum Führen richtig einsetzt, und Unternehmen ernennen die falsche Person in etwa 80 Prozent der Fälle zum Manager.

Als Unternehmer und Business Coach finde ich diese Daten sowohl zutiefst beunruhigend als auch vielversprechend. Einerseits deuten sie darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der Manager nicht auf Erfolg eingestellt sind. Auf der anderen Seite bedeuten sie, dass wir Unternehmer enorme Fortschritte machen können, wenn wir nicht nur unsere eigenen Stärken entdecken sondern sie auch aktivieren. So können wir einen sicheren Rahmen schaffen, der die Mitarbeitern und Teams inspiriert und befähigt im Unternehmensalltag authentisch Entscheidungen zu treffen die dem übergeordneten Unternehmensziel entsprechen. Stellen Sie sich vor, was passieren kann, wenn jeder im Unternehmen auf Basis der eigenen Stärken handelt, die der Kollegen versteht und so gezielt die Superkräfte im Team bewusst kombiniert werden können.

Diese Erkenntnis hat mir sehr geholfen, die eigenen Stärken zu erkennen und mit meinen Teammitgliedern auf eine völlig neue Art im Arbeitsalltag, an einem nachhaltigen Unternehmenserfolg zu arbeiten.

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Why you want to implement a strengths based culture to your business

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One of the biggest challenge we have like many other organizations is retaining and recruiting top talents, everyone is fighting for the best. Since we brought strengths on, we are able to improve engagement, we have seen reduction in turnover on management level and supervisory teams. It is giving us a tool to have communications that really impacts peoples development and keeps them engaged in the workplace.
- Daniella Nicholson – Director of Human Resources

When teams are able to see what they are made of and the strengths that are part of that team really come to their table, the team is more cohesive, they are a stronger team, more connected and they really leverage of each other. The more they take a deeper dive into strengths it makes them even more powerful of what they are doing. It is almost like unleashes something that they never thought was possible before. It helps to drive the potential that people have within themselves, maybe they just don't see.
- Lisa Daxinger – Senior Training and Organizational Development Specialist

We build a team based on strengths to support and complement the site leaders in our four centers in the country, very different leadership styles, very different cultures, so we leveraged strengths to identify people who would work well with those leaders. It was possibly the best team experience I ever had, the best management experience I ever had, the most fun I ever had at work, because I was clicking on all cylinders, to me it is just a no brainer. Strengths give you what you need as an employee, as a leader, to be a better employee, it gives managers the tools they need, it gives everybody the common language and foundation to be successful.
- Jana Maibauer – Director

From a team perspective, the manager moved engagement massively in a twelve month period, simply by taking the strengths approach, and aligning work within the team to match the peoples strengths. That team went from a grand mean of 2.9 in twelve month to a 4.1, just by applying strengths.
- Tony Aitken – Organization Development Manager